Brennnesseln statt Baumwolle, Socken aus CO2-Garn, ressourcenschonendes Bauen mit Textilbeton: Die deutsche Textilindustrie hat viele Lösungen, wenn es um eine nachhaltige Zukunft geht. Doch kann mittelständische Industrie am Standort Deutschland noch wettbewerbsfähig produzieren?
Rekordkosten für Energie, eine Flut immer neuer gesetzlicher Auflagen und der Fachkräftemangel gehören zu den täglichen Herausforderungen in den Unternehmen. Beim MEDIENTAG TEXTIL haben Sie die Gelegenheit, die Top-Themen der industriellen Transformation ganz konkret am Beispiel einer mittelständischen Branche kennenzulernen, die in 1 400 Unternehmen mit über 120 000 Beschäftigten am Standort Deutschland Textilien für die verschiedensten Anwendungsbereiche produziert.
PROGRAMM
13. September 2023
Vorabendprogramm
14. September 2023
9.00 Uhr
Textil – der Stoff der 1000 Anwendungen
Petra Diroll, Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e. V.
Xaver Aschenbrenner, Verband der Bayerischen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V.
Begrüßung und Einführung in die Branche und ihre Herausforderungen
Daten & Fakten Textilindustrie Oberfranken
9.30 Uhr
Themenblock Ausbildung
Gesprächsrunde mit Auszubildenden und dual Studierenden der Unternehmen BWF Protec in Hof und der Gebrüder Munzert in Naila-Marlesreuth
Gelegenheit für Diskussion und Fragen
Die Textilindustrie hat sich zu einer Hightech-Branche weiterentwickelt, die gut ausgebildete junge Menschen zu gefragten Spezialisten mit guten Aufstiegschancen werden lässt. Die große Vielfalt der textilen Produkte hat eine große Anzahl an Berufsbildern zur Folge: Jährlich bildet die Branche rund 1 500 junge Menschen allein in den dualen Ausbildungsberufen aus.
Weitere Informationen Gebrüder Munzert
Ausbildungs-Video Gebrüder Munzert
Weitere Informationen BWF Group
10.00 Uhr
Themenblock Energiewende
Input: Michael Engelhardt, Leitung Energie-, Umwelt und Rohstoffpolitik, Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e. V.
Praxisgespräch mit Bernd Drechsel, Geschäftsführer Drechsel Textilveredlung, Selb
Gelegenheit für Diskussion und Fragen
Die deutsche Textil- und Modeindustrie steht zur Energiewende und dem Ziel der Klimaneutralität. Doch bis es ausreichend grüne Energie zu bezahlbaren Preisen auf dem Markt gibt, stellt sich die Frage, wie deutsche Textilunternehmen, die selbst ein wichtiger Teil der Transformation am Standort Deutschland sind, überhaupt noch wettbewerbsfähig produzieren können.
Brückenstrompreis - Interview Ingeborg Neumann
10.45 – 11.15 Uhr
Kaffeepause
11.15 Uhr
Themenblock Spezialtextilien
Stefan Thumm, Leiter Referat Technik, Umwelt und Innovation, Verband der Bayerischen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V.
Gelegenheit für Diskussion und Fragen
Sie sind ein Markenzeichen der deutschen Textilindustrie: Spezialtextilien, die in unterschiedlichsten Bereichen zur Anwendung kommen. Kein Windrad dreht sich ohne Textil, Feuerwehr, Polizei und medizinisches Personal trägt Berufsbekleidung, die höchste Sicherheits- und medizinische Standards erfüllen muss. Hochinnovative Filtertechnik reinigt Luft und Wasser, spezielle Wundverbände sind aus der medizinischen Versorgung nicht mehr wegzudenken. Doch können Spezialtextilien überhaupt noch in Europa produziert werden? Die europäische Chemikaliengesetzgebung schränkt die Hersteller immer mehr ein, wie Stefan Thumm exemplarisch an einigen Beispielen aus der Praxis zeigt.
Video „Societal needs of Fluoropolymers“
11.45 Uhr
Themenblock CSR, Nachhaltigkeit
Input: Anne Göbel, Leiterin für CSR, Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e. V.
Panel-Diskussion
Bernd Kout, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Gebrüder Munzert, das den German Brand Award 2023 für seine grünen Stoffe der Marke SENSUS bekommen hat.
Florian Wirth, der mit "naturebyadam" nachhaltige Textilien produziert, die ganz in der Tradition seines Ur-Ur-Großvaters stehen, der die Weberei in Helmbrechts vor 160 Jahren gegründet hat.
Carolin Schuberth, die als Teilnehmerin der Gründershow "Höhle der Löwen" bekannt wurde. Ihre "Waschies", Wasch- und Abschminkpads, lässt sie zum großen Teil in Oberfranken herstellen.
Gelegenheit für Diskussion und Fragen
Faire Umwelt- und Sozialstandards und nachhaltige Textilherstellung sind für die mittelständische Industrie nicht erst Thema, seit es mit "Fast Fashion" globale Konkurrenz gibt, die mit ganz anderen Geschäftsmodellen den Massenmarkt beherrscht. Kaum beherrschbar ist das, was derzeit an Gesetzen und Regulierungen rund um den Green Deal in der EU-Gesetzesmaschinerie steckt. Eine zentrale Zukunftsfrage ist es, ob sich nachhaltige Textilien überhaupt noch wettbewerbsfähig in Deutschland und Europa herstellen lassen. In der Panel-Diskussion mit engagierten Unternehmerinnen und Unternehmern gehen wir dieser Frage auf den Grund.
13.00 Uhr
Abschluss, anschließend Mittagsimbiss und Gelegenheit für Einzelinterviews
Ende: 14.00 Uhr
Ansprechpartner:
Petra Diroll
Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e. V.
Telefon: +49 30 726220-22
E-Mail: pdiroll@textil-mode.de
Thomas Nagel
Akademie für Neue Medien (Bildungswerk) e. V.
Telefon: +49 9221 1316
E-Mail: t.nagel@bayerische-medienakademien.de
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